Der Rang ihres Fahrgastes spricht sich blitzartig unter der Mannschaft herum. Alle versammeln sich an der Bordwand, um den königlichen Auftritt nicht zu verpassen. Doch ihre Erwartungen werden enttäuscht. Melanippes Eskorte entspricht so gar nicht den Vorstellungen der Seeleute. Wie eine gewöhnliche Mutter befreit sie Marpesia von ihrer stürmischen Großtochter, um die Vermißte selbst grüßen zu können. Das Familienidyll rührt und wiegt die Enttäuschung auf. Nun werden Adonis und Hanno der Frau vorgestellt, die keinen Anspruch darin zu sehen scheint, als Königin erkannt zu werden. Als Perithymone Adonis begrüßt, fragt er: Möchtest du sehen, wo deine Großmutter auf der Reise von Ephesos nach Amisos gelebt hat? 
Marpesia muntert die Zögernde auf: Ausnahmsweise kannst du mitgehen. Wo ich war, bist auch du sicher aufgehoben. 

Adonis würde Perithymone auf der steilen Laufplanke lieber vor Augen haben. Er läßt sie vorangehen und stellt fest, wie überflüssig diese Vorsichtsmaßnahme war. Die Mannschaft, der noch nie eine Prinzessin gegenüberstand, hält respektvoll Abstand. Das Mädchen geht – genauso unbefangen wie auf der Planke – auf jeden Mann zu und begrüßt ihn. Doch dann lockt die Kajüte. Sie folgt Adonis, der die Luke öffnet und ihr den Raum zeigt: Hier hat deine Großmutter zuerst gewohnt, doch sie wollte wie die Mannschaft reisen. Bald lebte sie mit uns hier draußen. 
Dem Vorlautesten aus der Crew platzt heraus: Es fehlt nicht viel und sie hätte auch noch gerudert. 
Perithymone lacht fröhlich: Das ist ganz meine Großmutter. 

Als Adonis sich nach dem Sprecher umblickt, sieht er sich von all seinen Leuten umgeben: Bist du ein Elektron, an dem man gerieben hat? Du ziehst alle an. Ach, entschuldige, ich weiß ja gar nicht, ob du Elektron kennst. 
Die Frozzelei über den anziehenden Bernstein hält niemanden ab, nicht mehr von der Seite Perithymones zu weichen. Die verblüfft alle: Marpesia hat ein Elektron. Es kam von den Hyperboreoi. Marpesia sah es am Tanais und brachte es mit. Um Andere zu verblüffen, reibt sie manchmal daran und läßt Haare fliegen.  
Als die Mannschaft sich an der Laufplanke vom hohen Besuch lautstark verabschieden will, bremst Hanno sie mit einer Nachricht: Wir sind heute Abend von der Königin zum Essen eingeladen. Da können wir uns von allen verabschieden, auch von Adonis. 

Die Trennung von Adonis, vielleicht auch die Aussicht auf einen Abend mit drei Marpesias dämpft die Stimmung. Abrupt tritt Ruhe ein. So verläuft der Besuch der Amazonen im Hafen ohne eine Spur von Aufsehen, wie von ihnen beabsichtigt. Auf dem Weg vom Schiff erkennt Marpesia den Kaufmann vom Morgen wieder. Der begleitet ein Fuhrwerk, das vermutlich weitere Fracht zum Schiff transportiert. Adonis und Hannos Leute würden genug zu tun haben, bevor sie zur Einladung kamen. Hanno hatte auch erwähnt, für die Weiterreise nach Phasis die Vorräte auffrischen zu müssen. So fliegt der Tag vorüber. Von Mutmaßungen begleitet bereiten alle ihre Weiterreise vor. Bei einigen kommen noch Fragen an Marpesia über ihre Erlebnisse dazu. Ehe man sich versieht, ist es Zeit, die Gäste abzuholen. Ein Trupp Kapuzenträger begleitet die drei Frauen in den Hafen. Sie sollen bis zur Rückkehr der Mannschaft das Schiff bewachen. Hanno und Adonis, dem dabei der bevorstehende Abschied bewußt wird, weisen die Ersatzwache ein. 

Hanno geht als neuer Kapitän als Letzter von Bord. Für Marpesia hat er die Neuigkeit, daß sie den Auftrag bekommen hätten, Gold und den berühmten Wein aus Kolchos zu holen. Gleich am nächsten Morgen soll es auf die Reise nach Phasis gehen. Die Männer wetteifern darum, Adonis’ Gepäck zu tragen. Auf dem Weg vom Hafen fällt ihm auf, daß Amisos nicht wie eine ganz normale Polis in Hellas wirkt. Bei seinen früheren Besuchen war ihm entgangen, daß man in einer Kolonie auch den eigentlichen Bewohnern des Landes begegnet. Jetzt bemerkt er in den Gesichtern und in der Kleidung feine Unterschiede. Um solche Feinheiten zu erkennen, sei er zu kurz hier gewesen, findet Marpesia. Einmal aufmerksam geworden, würden jetzt unterschiedlichste Einflüsse auf ihn eindringen. Die “Gründer” gäben als Oberschicht Amisos zwar ihre Gesetze, doch gelang ihnen nicht das Heimische ganz zu verdrängen.  

Adonis ist so damit beschäftigt, die ihnen Begegnenden zuzuordnen, daß das Stadttor für ihn ganz überraschend auftaucht. Er bemerkt es nur wegen des Staus, weil die Amazonen sich davor einer fensterlosen Front mit einem winzig wirkenden Tor zuwenden. Das Mauerwerk ist von dem der Stadtmauer nicht zu unterscheiden. Perithymone bittet mit dem Türklopfer um Eintritt. Mit der sich öffnenden Tür wird der Eingang dann so groß, daß er einem bepackten Pferd genügend Raum böte. Ein weiterer Torbogen wirft Licht in die Eingangshalle und bildet den Rahmen für den Auschnitt einer Fassade, vor der ein Brunnen plätschert. Beim Durchtreten weitet sich das Bild zum Raum. Einen quadratischen Innenhof umgibt eine zweigeschossige Galerie. An Tafeln unter der Krone eines Baumes erkennen die Phönizier den Ort eines früheren Besuchs wieder. Adonis erinnert sich, wie sie beim ersten Mal umhergeirrt waren, weil ihr Ziel kaum von der Stadtmauer zu unterscheiden war. 

Marpesia wendet sich etwas traurig lachend um. Sie bedauert, daß die Stadtplanungen der Kolonisten die alten bunten Ortsbilder eintönig werden ließen. Dann dankt sie noch einmal den Gäste für ihre Aufnahme an Bord. Dies sei ein typisches Gästehaus diesen Landes. Reisende aus dem Hinterland brächten hier die Nacht mit ihren Reittieren und Lasten zu. Es kämen aber auch Schiffsreisende für ihre erste Mahlzeit auf dem Festland her. Hier im Osten würde man diese Einrichtung Han nennen. Die Vorstellung des Lokals geht in der aufbrausenden Antwort ihrer Gäste unter. Die bedanken sich bei ihr, sie an Bord gehabt zu haben. 

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